Myobrace behandelt Fehlfunktionen der Zungen-, Lippen-, Wangen- und Kaumuskulatur. Da die Muskulatur zusammen mit den Zähnen und Kiefern eine funktionelle Einheit bildet, können dadurch Zahn-und Kieferfehlstellungen vermieden bzw. beseitigt werden.
Mit speziellen Übungen und der Abgewöhnung schlechter Angewohnheiten (sog. „Habits“) mit den Myobrace-Geräten, die die Zunge an den Gaumen bringen und die Wangen von den Zähnen abhalten, wird die Muskelfunktion normalisiert und damit indirekt Zähne und Kiefer beeinflusst.
Myofunktionelle Habits können beispielsweise sein:
Mundatmung (> es resultieren zu schmale Kiefer, dadurch zu wenig Platz für die Zähne)
Falsche Zungenposition (> wenn Zunge in Ruhe und beim Schlucken nicht am Gaumen anliegt, wird der Oberkiefer zu schmal)
Schwierigkeiten beim Lippenschluss (> Überaktivität der Muskulatur beim Schlucken, Engstand im Unterkiefer und Wachstumseinschränkung).
Auch die allgemeine Entwicklung der Kinder wird positiv beeinflusst, dabei ist v.a. eine verbesserte Sauerstoffversorgung, eine geringere Infektanfälligkeit und das Vermeiden von Schnarchen und Funktionsstörungen wie Zähneknirschen oder -pressen zu nennen.
Durch die frühzeitige Funktionstherapie ist es möglich, eine spätere kieferorthopädische Behandlung zu verkürzen bzw. in einigen Fällen auch gänzlich zu vermeiden. Durch die generierte stabile Situation sind spätere Retainer evtl. nicht mehr notwendig, da die eigentlichen Ursachen der Zahnfehlstellungen behandelt wurden.
Der beste Zeitpunkt für eine Myobrace-Therapie liegt zwischen 5 und 15 Jahren, da die Kinder zu dieser Zeit noch im Wachstum sind und schon ausreichendes Verständnis - und damit die Mitarbeit für die Therapie - vorhanden ist.